Baubeginn: Mit 65m Höhe entsteht in der Hamburger HafenCity Deutschlands höchstes Hochhaus aus Holz

Baubeginn: Mit 65m Höhe entsteht in der Hamburger HafenCity Deutschlands höchstes Hochhaus aus Holz

Der konstruktive Holzbau wächst über sich hinaus.

Bereits jetzt gilt die Hamburger HafenCity als eines der trendigsten Viertel der Hansestadt. Mit Roots, das unter dem Arbeitstitel „Wildspitze Hamburg“ bekannt wurde, erhält dieser Stadtteil ein weiteres architektonisches Wahrzeichen mit zwei verschiedenen Gebäudeteilen. Im insgesamt 18-geschossigen Turm (davon 16 in Holzbauweise) befinden sich die Ausstellungsräume, Verwaltung und Büros der Deutschen Wildtier Stiftung sowie private Wohnungen. Im mit insgesamt sieben Geschoßen niedrigeren Baukörper (davon sechs in Holzbauweise), dem L-förmig angeschlossenen Riegel, sind ebenfalls Wohnungen untergebracht.

Auf einer Bruttogeschossfläche von rund 20.600 m² entstehen 181 Wohneinheiten, davon 128 Eigentumswohnungen und 53 öffentlich geförderte. Die Nutzung des Baustoffs Holz garantiert dabei für ein natürliches Wohngefühl und ein gesundes Raumklima.

Bei der technischen Realisierung setzen die Hamburger Architekten von Störmer Murphy and Partners GbR und Garbe Immobilien-Projekte als Bauherrschaft auf Hybridbauweise. Lediglich Unter- und Erdgeschoss des Hochhauses sowie die Erschließungskerne sind in Stahlbetonbauweise geplant, alle Obergeschosse werden in Holzbauweise errichtet.

Hoch lastabtragende Außenwände in vorgefertigter Elementbauweise und Massivholzdecken bilden zusammen mit einem tragenden Innenwandring das Primärtragwerk des markanten Turmes. In den Decken wird 240–280 mm starkes Brettsperrholz verbaut, durch eine bauseits montierte zweite Fassade aus Glas sind Brandschutz, UV-Schutz und Feuchteschutz des Holzes gewährleistet.

Das Timing für den Bau der beiden Gebäudeteile mit einer Bruttogeschossfläche von beeindruckenden 20.600 m² ist vergleichsweise eng gesteckt. Nach der Vertragsunterzeichnung am 13.11.2020 starten die Unternehmen und Gewerke in die Umsetzung. Für die Holzbauarbeiten vor Ort ist der Ausführungszeitraum von rund einem Jahr – Q1/2022 bis Q1/2023 – vorgesehen. Die voraussichtliche Fertigstellung und Übergabe des Gebäudes sind für 2023 geplant. Dann können die Nutzer die Ausstellungsräume, Lokale, Büros und Wohnungen beziehen.


Die technischen Kennzahlen rund um Deutschlands bislang höchstes Holzhaus sind beeindruckend: Die werkseitig vorgefertigten Wandelemente in Holzrahmenbauweise umfassen eine Fläche von 16.200 m². Insgesamt werden mehr als 5.500 m³ Nadelholz (davon 4.430 m³ Brettsperrholz und 820 m³ Sonderhölzer) von Rubner Holzbau verarbeitet.

Allein dieses Materialvolumen spart gegenüber der Herstellung, dem Transport und der Entsorgung konventioneller Baustoffe schätzungsweise 26.000 Tonnen CO2 ein. Durch den hohen Vorfertigungsgrad der Holzbauelemente verkürzt sich die Bauzeit vor Ort und die Lärmemissionen halten sich in Grenzen.

Weitere Infos unter: https://www.stoermer-partner.de/portfolio-item/wildspitze-hamburg/

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Wilfried Wacker
Autor:
Wilfried Wacker

Wilfried Wacker ist Experte für Neu bauen, Sanieren, nachhaltige Energiekonzepte.