Sommerlicher Hitzeschutz durch Phasenverschiebung

Sommerlicher Hitzeschutz durch Phasenverschiebung

Geht es um den sommerlichen Hitzschutz bei Häusern, hört man immer wieder den Begriff: "Phasenverschiebung"

Doch was bedeute das?

Will man seine Wohnung im Sommer ohne Klimaanlage auf möglichst behaglichen Temperaturen halten, gibt es nur einen Weg: die Kälte der Nacht auszunutzen. Um dies zu realisieren, soll die Hitze des Tages  von wärmespeichernden Materialien „aufgefangen“ werden. Dies führt dazu, dass die Wärme bzw. "Temperaturwelle", die von der Außenwand zur Innenwand läuft, verzögert und abgeschwächt wird. So kann die gespeicherte Wärme Nachts wieder an die dann kühlere Außenluft abgegeben werden, noch bevor Sie an der Innenwand ankommt.

Jede Wärmedämmung lässt im Sommer ein gewisses Maß an Wärme von außen nach innen dringen. Wie lange die Wärme dabei braucht ist im Wesentlichen von zwei Faktoren abhängig: Von den Wärmedämmeigenschaften des Wandaufbaus und der Wärmespeicherfähigkeit der Dämmmaterialien. Gerade letzteres unterscheidet somit die Wirksamkeit vom Winter zum Sommer.  Aus diesem Grund ist ein Wandaufbau mit bestem winterlichen Wämreschutz und hohen Dämmeigenschaften nicht unbedingt ein guter sommerlicher Hitzeschutz.

Welche Materialien führen zu einer hohen Phasenverschiebung

Wie schon angesprochen, dringt Wärme auch bei besten Wärmedämmwerte von außen durch die Dämmung bis ins Innere des Hauses. Je länger dies dauert, umso besser ist das Haus im Sommer gegen Aufwärmung geschützt. Im Idealfall ist die Pahsenverschiebung mindestens so hoch, dass die Wäre rechnerisch im Innern erst ankommt, wenn es draußen schon wieder kühler wird.  Kann dann die Wand auch noch Wärme speichern, verlangsamt sich dieser Prozess nochmals. Ein dafür idealer Werkstoff ist Holz in Form von Holzweichfaser aufgrund seiner hohen Rohdichte. Manche Haushersteller, wie z.B. die Fa. KAMPA, erreichen so eine Phasenverschiebung von 15 Stunden. ein anderer Dämmwerkstoff ist beispielsweise Zellulose.

Auf diese Weise lassen sich mit kostengünstigen, und in diesem Falle auch nachwachsenden Rohstoffen einfach andere Mothoden der Kühlung effektiv vermeiden oder zumindest deutlich reduzieren. Dazu kommen beim Dämmstoff Holzweichfaser noch die sehr guten feuchtigkeitsregulierenden Eigenschaften.

Idealer Wandaufbau

Im Idealfall ist der Wandaufbau so gestaltet, das man im äußeren Bereich Dämmmaterialien mit hohem spezifischen Gewicht verwendet, um im Sommer viel Wärme speichern zu können, bevor sie ins Innere dringt und im Innenbereich sehr gut dämmende Materialien, die optimalerweise auch sehr gut feuchtigkeitsregulierend sind. Noch mehr erreicht man mit einer hinterlüfteten Fassade. So schafft man im Haus eine angenehme Atmosphäre. Übernahmen früher massive Wände noch die Funktion, Temperaturschwankungen auszugleichen, ist dies heute aufgrund moderner Heizungsanlagen nicht mehr notwendig.

Bildquelle : https://www.ubakus.de/u-wert-rechner

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Wilfried Wacker
Autor:
Wilfried Wacker

Wilfried Wacker ist Experte für Neu bauen, Sanieren, nachhaltige Energiekonzepte.

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